Moderne Abwasserreinigung am Diemelsee: Rohbau der Kläranlage Heringhausen fertiggestellt

Die von der Gemeinde Diemelsee und VEW gegründete Diemelsee Abwasser GmbH ist für den Bau und die Planung der neuen Anlage zuständig. Die bisherige Kläranlage aus dem Jahr 1971 soll nach Abschluss des Projektes als Sammelbecken genutzt werden. Durch den Neubau erhöhen sich die Kapazitäten für die Abwasserreinigung und die Anlage kann so betrieben werden, dass sie auch bei schwankenden Abwassermengen sehr effizient arbeitet.

„Die bisherige Kläranlage entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zudem gehen wir davon aus, dass in den nächsten Jahren die Besucherzahlen im Gastgewerbe weiter nach oben gehen und wir in Zukunft weiterhin mit sehr unterschiedlichen Abwassermengen umgehen müssen. Zusätzlich wollen wir mit der neuen Anlage die ohnehin schon strengen Überwachungswerte nicht nur einhalten, sondern die Qualität der Abwasserreinigung noch erhöhen," sagt Volker Becker, Bürgermeister von Diemelsee. „Durch die Zusammenarbeit mit der VEW als regionalem Partner haben wir eine Lösung gefunden, die genau auf unsere Bedürfnisse angepasst ist."

Auch der Geschäftsführer der VEW, Stefan Schaller, freute sich über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts: „Viele kennen die VEW als das regionale Unternehmen, das sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien stark macht, auch mit dem Ziel, dass die Menschen vor Ort davon profitieren. Auch im Bereich Abwasser bieten wir die passenden Lösungen für Kommunen und wir haben die Ansprechpartner vor Ort, die sich darum kümmern. Das Projekt ist ein sehr gutes Beispiel für die gute Zusammenarbeit, dass hoffentlich auch in anderen Kommunen Schule macht."

Die Kläranlage verfügt über eine Steuerung, die aktuelle Vorhersagen zum Niederschlag, Zahlen aus dem Gastgewerbe und die bisherigen Erfahrungswerte berücksichtigt und mit diesen Informationen den Betrieb je nach Abwassermenge vollautomatisch steuert. Zusätzlich verfügt die Anlage über eine Desinfektion mit UV-Licht, was die Reinigungsleistung weiter erhöht. Der Einsatz dieser Technologie bietet Vorteile besonders in den Sommermonaten und bei Großveranstaltungen, wenn viele Gäste in Heringhausen untergebracht sind und die Kläranlage darauf reagieren muss.

„Durch die Flexibilität in der Steuerung kann die Anlage besonders effizient und energiesparend betrieben werden, genau abgestimmt auf den tatsächlichen Bedarf," erklärt Rainer Fischer, Geschäftsführer der Diemelsee Abwasser GmbH.

Beim Bau der Anlage arbeitete die Diemelsee Abwasser GmbH mit dem Unternehmen Südwest Consult GmbH & CO. KG zusammen, das die Steuerungstechnik entwickelt hat. Für den Bau des Gebäudes ist die Baugesellschaft PRIOR mbH zuständig und die Gebäudetechnik liefert die Firma WILO GVA GmbH. Die ersten Bauarbeiten begannen im Mai. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 500.000 Euro aus Mitteln des Umweltinnovationsprogramms. Damit sollen großtechnische Anwendungen unterstützt werden, die über den aktuellen Stand der Technik hinausgehen und Demonstrationscharakter haben.