Kids for Nature 2023

Das sonnige Vorjahr hatte der EWF-Förderinitiative für 2023 über die Einnahmen aus der Solaranlage in Bad Arolsen rund 3.100 Euro an Fördermitteln eingebracht. Zusammen mit einem Restbetrag aus dem Vorjahr standen der unabhängigen Jury insgesamt 3.500 Euro für die Vergabe zur Verfügung, die gestaffelt unter allen 19 Preisträgern aufgeteilt wurden.

Die Jury 2023

Wie in den Vorjahren setzte sich die unabhängige Jury zusammen aus Hannelore Behle (Kreisbeigeordnete des Landkreises Waldeck-Frankenberg), Tanja Müller (beim Landkreises Waldeck-Frankenberg zuständig für die allgemeine Projektsteuerung im Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung), Kai Bremmer (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg), Frank Seumer (Vorsitzender der NABU/Naturschutzjugend Frankenberg und Mitglied im NABU-Kreisvorstand) und Uwe Knapmeyer.

Die Preisträger 2023

Ev. Kindergarten Münden, Lichtenfels
Frühstück und Mittagessen werden direkt in der Kita zubereitet, was täglich viele Küchenabfälle verursacht, und bei der Pflege des Kitageländes fallen regelmäßig große Mengen an Laub, Rasen- und Grünschnitt an. Damit beide Rohstoffe künftig dem Kreislauf vor Ort zugeführt werden können, möchte die Kita einen Thermokomposter sowie einen Kompost für Grünschnitt errichten.

Kita Wrexer Märchenhaus, Diemelstadt
Über einen Zeitraum von 8 Wochen möchte das Wrexer Märchenhaus ein Projekt veranstalten, das den Kindern die Vielseitigkeit und Bedeutung von Wasser aufzeigt. Geplant sind nicht nur zahleiche Experimente und Aktionen, sondern auch verschiedene Ausflüge.  Ein paar Beispiele aus der großen Bandbreite: Ein Experiment beschäftigt sich mit der Reinigung von Wasser, als Aktion stehen der Bau eines Regenmessers und das Anlegen eines Hochbeetes auf dem Programm, besucht werden sollen eine Wassermühle und eine nahegelegene Papierfabrik. Mit einem Elternnachmittag, auf dem die Kinder ihr Ergebnisse vorstellen, endet das Projekt. Mit dem Preisgeld möchte die Kita Sets zum Papierschöpfen sowie Rohre für eine Wasserleitung für den Spielplatz anschaffen.

Kindergärten der Nationalparkstadt Waldeck
Die angehenden Schulkinder der vier Kindergärten aus Waldeck und seinen drei Ortsteilen Freienhagen, Höringhausen und Sachsenhausen möchten sich mit dem Lebewesen Baum beschäftigen: Welche Arten gibt es? Welche Bedürfnisse haben sie? Warum sind sie so wichtig? In einem Wald bei Selbach soll ein Wald angepflanzt werden, ebenso auf dem Gelände jeder Kita ein einzelner Baum. Die Beobachtungen der Kinder werden in einem Wachstums-Tagebuch festgehalten. Das Preisgeld wird für die Anschaffung von Töpfen, Erde, Samen und Pflanzen eingesetzt.

Ev. Kita Tulpenweg, Adorf, Diemelsee
Um Bioabfälle vor Ort wieder verwerten zu können, möchte die Kita eine Wurmkiste als Kompost errichten. Ein ortsansässiger Schreiner hilft beim Bau. Die Kompostwürmer werden die Abfälle in Humus umwandeln, mit dem die Hochbeete und Obststräucher der Kita gedüngt werden sollen. Anhand der Wurmkiste sollen die Kinder einen umfassenden Einblick in komplexe ökologische Abläufe und Zusammenhänge erhalten. Vom Preisgeld werden die zahlreichen Baustoffe für die Kiste angeschafft.

Kinderfeuerwehr Goldhausen, Korbach
Im Frühjahr dienen Nistkästen verschiedenen Vogelarten als Brutstätte, im Winter bieten sie Vögeln und Insekten Schutz. In einem Gemeinschaftsprojekt hat die Kinderfeuerwehr „Eisenbergzwerge“ mit der Jugendfeuerwehr Goldhausen Nistkästen gebaut, die in den Gärten der Kinder sowie rund um den Eisenberg aufgehängt wurden. Künftig soll auch gemeinsam kontrolliert und gereinigt werden. Im Rahmen des langfristigen Projektes sollen den Kindern die Bedürfnisse von Vögeln und Insekten sowie ein respektvoller Umgang mit der Natur und das richtige Verhalten im Wald vermittelt werden.

Musikalische Grundschule Wrexen, Diemelstadt
Im Frühjahr dieses Jahres hat jedes Kind der Intensivklasse einen Flaschengarten angelegt. Dazu wurde ein großes Glas mit Kieseln und Blähton gefüllt, anschließend Erde darüber gegeben. Kleinwüchsige Pflanzen wie Farne wurden vorsichtig eingepflanzt und angegossen.  Auch Deko wie Steine und Schneckenhäuser durften selbstverständlich nicht fehlen. Dann wurde das Glas fest verschlossen. Nachdem sich der Wasserkreislauf dann eingespielt hatte, haben die Kinder in den Regelklassen von ihrem Projekt berichtet. Durch das Projekt sollten Kinder mit Migrationshintergrund an Ökologie und Gestaltung herangeführt werden, der Wasserkreislauf veranschaulicht und die Sprachkompetenz verbessert werden.

Kindertagesstätte Marienhagen, Vöhl
Seit dem Frühjahr beschäftigen sich die Kinder der Einrichtung mit dem Erdboden und der Erde als unser aller Lebensraum. Das Gelände der Kita wird derzeit umgestaltet und bietet somit Gelegenheit, alle Facetten des Erdbodens zu erforschen. Anschließend wird es um Mutter Erde gehen und darum, warum wir alle sie schützen müssen und was jeder selbst dazu beitragen kann. All diese Themen sollen den Kindern durch eigenes Erleben anschaulich vermittelt werden. Dazu zählen Experimente, Mal-, Bastel- und Spielaktionen. Mit dem Preisgeld soll Forschermaterial wie z.B. ein Mikroskop für das Tablet angeschafft werden.

Ev. Kita „Arche“, Mengeringhausen, Bad Arolsen
Seit ein paar Monaten spielt eine gesunde Ernährung eine große Rolle in der Kita und der Obst- und Gemüsekorb wurde eingeführt, der von den Eltern befüllt wird. Um den 17 Vorschulkindern zu vermitteln, dass der leckere Inhalt nicht nur im Supermarkt gekauft werden kann, wurde beschlossen, es zunächst mit dem eigenen Anbau von Möhren in einem Hochbeet zu versuchen. Beim Einrichten und der Pflege des Beetes brauchte es viel Feingefühl und Geduld – die Ernte war es sicherlich Wert! Erdacht, vorbereitet und betreut wurde das Projekt von zwei Auszubildende der Kita, Frau Blum und Frau Kuryndin. Mit dem Preisgeld soll Material für ein dauerhaftes großes Hochbeet sowie Gartenzubehör angeschafft werden, damit auch die nächsten Vorschulkinder reichlich Gemüse anbauen können.

Ev. Kita "Kita am See", Heringhausen, Diemelsee
Die Kinder der blauen Gruppe (3 bis 6 Jahre) haben sich seit Anfang des Jahres intensiv mit dem Thema „Meerestiere“ auseinandergesetzt und viel gelernt. Zum Beispiel, dass Wasser nicht nur ein Lebensraum, sondern eine essenzielle Ressource und Grundlage allen Lebens auf der Erde ist. Um das Thema anschaulicher zu gestalten, gehen die Kinder regelmäßig an den nahegelegenen Diemelsee, erforschen dort Pflanzen und Tiere und haben auch schon Müll gesammelt. Mit dem Preisgeld möchte die Kita an einem Workshop „Plastikmüll im Meer“ teilnehmen.

Ev. Kita Immighausen, Lichtenfels
Im Frühling dieses Jahres haben sich alle Kinder intensiv mit Schmetterlingen beschäftigt. Ausgangspunkt war die Anschaffung eines Schmetterlingssets. In den folgenden Wochen konnten die Kinder das Leben und die Entwicklung von der Raupe über die Puppe bis hin zum Schmetterling verfolgen, beim Füttern der Tiere helfen und sie am Ende in die Freiheit entlassen. Alle Entwicklungen und Erfahrungen wurden in ein Tagebuch festgehalten und mit Fotos und gemalten Bildern illustriert.

Schule am Enser Tor, Korbach
Bei der Schule am Enser Tor war es Zeit, mal wieder ein neues Hochbeet auszuprobieren. Mit Start im April ist im Schulgarten ein Schlüsslochbeet nach afrikanischem Vorbild entstanden. Es ist ein aus Bruchsteinen gemauertes, rundes Hochbeet mit einem Durchmesser von drei Metern, das einen dreieckigen Einschnitt hat. An der Spitze des Einschnitts, also am Mittelpunkt des Beetes befindet sich ein Kompostbehälter, der unkompliziert mit den Bioabfällen aus dem Hauswirtschaftsunterricht befüllt werden kann. Über diesen Behälter wird das Beet zentral bewässert und mit Nährstoffen versorgt. Den Bau der Bruchstein-Fassung haben ältere Kinder vorgenommen, die so Kenntnisse aus ihren Praktika anwenden konnten. Anbau, Pflege und Ernte übernimmt wie jedes Jahr die AG Schulgarten. Die Ernte wird in der Schule verarbeitet und verkostet.

Kita "Kleine Helden", Korbach
Seit der Eröffnung der Kita in 2020 hat die Kita die größtmögliche Selbstversorgung zum Ziel. Dafür wurde schon viel getan: bspw. wurden eine Kräuterschnecke und ein Gewächshaus gebaut, eine große Regentonne angeschafft und ein Kompost errichtet. In einem nächsten Schritt soll bspw. ein Einweckautomat angeschafft werden, weiteres Gartenzubehör, z.B. für den Anbau von Kartoffeln, wird benötigt und auch ein mobiler Anzuchtwagen steht auf der Wunschliste. Aber auch der Tier- und Naturschutz wird in der Kita großgeschrieben: In Ergänzung zur Wildblumenwiese, den Nistkästen und dem Insektenhotel, werden in diesem Jahr Futterstellen und Trinkschalen für Vögel gebaut.

Kindergarten Hillershausen, Korbach
Auf dem Gelände der Kita steht seit kurzem eine Gartenhütte, die bereits begrünt ist bzw. begrünt werden soll. Um diese Pflanzen und auch die Pflanzen aus den Hochbeeten und Kinder-Blumenbeeten ressourcenschonend mit Wasser versorgen zu können, soll ein Regenfass angeschafft werden, das als Wasserspeicher dient.

Kindertagesstätte Vöhl
In einem neuen Projekt sollen den Kindern die verschiedenen Arten der Stromgewinnung nähergebracht werden und welche Vor- und Nachteile sie jeweils für die Umwelt haben. Außerdem sollen sie – gewissermaßen am eigenen Leib – erfahren, wie schwer es ist, Strom selbst zu erzeugen: Dafür soll ein handbetriebenes Ladegerät für die Tablets der Kita gebaut werden! Dazu werden ein hydraulischer Generator, eine Leitung und ein USB-Adapter mit einem Autoanschluss benötigt. In einem zweiten Schritt soll der Muskelantrieb durch Windkraft ersetzt werden. Durch die neuen Kenntnisse und eigene körperliche Erfahrung sollen die Kinder lernen, dass der beste Strom der ist, der nicht benötigt wird und somit gar nicht erst mühevoll erzeugt werden muss.

Förderverein der MPS Goddelsheim, Lichtenfels
Für die Grundschulkinder der MPS Goddelsheim gehören regelmäßige Ausflüge in die Natur einfach dazu. Direkt vor Ort sollen sie erlebnis- und erfahrungsorientiert alle wichtigen Themen rund um die Natur, den Wald, das Gewässer, Lebewesen, Umweltschutz etc. lernen. Um Feld, Wald und Wiesen noch intensiver erfahren zu können, möchte der Förderverein einen Klassensatz „Entdeckerwesten“ anschaffen. Diese sind nicht nur mit vielen Taschen zum Sammeln, sondern auch mit verschieden Exkursionsmaterialien wie Lupen, Kompass und Bestimmungshilfen ausgestattet. Die Westen sollen es den Kindern ermöglichen, die Natur vor der eigenen Haustür noch besser kennenzulernen.

Karl-Preising-Schule – Grundstufe, Bad Arolsen
Die KPS möchte gern „Umweltschule“ werden und nimmt die nächsten Schritte dafür in Angriff: Ab dem kommenden Schuljahr werden in jeder Klasse zwei Schülerinnen oder Schüler darauf achten, ob sich die Klasse umweltschonend verhält. Kontrolliert wird das anhand einer zuvor gemeinsam erarbeiteten Checkliste. Ein Punkt ist beispielsweise das Sammeln von kompostierbaren Abfällen wie Obstschalen und Teebeutel. Um diese Abfälle in wertvollen Kompost umzuwandeln zu können, werden vorab noch Holzabgrenzungen für zwei Bereiche zur Kompostierung errichtet werden.  Der entstandene Kompost soll anschließend als Dünger für die Gemüsebeete im Naturbiotop und die unterfahrbaren Hochbeete genutzt werden, der Kompoststelle eignet sich hervorragend zum Beobachten der Tierwelt. Schulgarten und Biotop werden so immer stärker zu einem Schul- und Begegnungsort für alle Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten Förderschwerpunkten.

Grundschule Bottendorf, Burgwald
Seit diesem Jahr und künftig regelmäßig sollen die Bottendorfer Grundschüler Kartoffeln anpflanzen. Dies passiert hauptsächlich in Hochbeeten im Schulgarten. Da dieser nicht frei zugänglich und einsehbar ist, sollen darüber hinaus Pflanzsäcke aus Jute auf dem Schulhof verteilt werden. Als Clou haben sie an der Seite eine Klappe zum Öffnen, sodass die Kinder das Wachstum der Pflanzen fortlaufend beobachten sowie sie gezielt versorgen können und wissen, wann die Erdäpfel erntereif sind. Die Ernte soll in der Schule verarbeitet werden bzw. auf einem Herbstmarkt mit ortsansässigen Vereinen verkauft werden. Mit dem Projekt werden zahlreiche Themen wie Gartenbau, Ernährung, Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität thematisch abgedeckt. Das Preisgeld wird für die entsprechenden Anschaffungen eingesetzt.

Humboldt-Schule, Korbach
Im Frühling dieses Jahres haben 16 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen in der MINT-AG mit Hilfe eines Planspiels mit Lego-Robotern die Welt der Erneuerbaren Energien entdeckt. Innerhalb des Planspiels gibt es verschiedene Aufgaben (sog. Energie-Reisen), innerhalb jeder Reise verschiedene Stationen, so z. B. ein Windrad, einen Energiespeicher und einen Fernseher als Energieverbraucher. Zunächst werden die Stationen bzw. Modelle gebaut, anschließend müssen sie auf dem Spielplan am bestmöglichen bzw. richtigen Standort platziert werden. Hat alles seinen Platz gefunden, fahren die Schüler die Stationen dem entsprechend programmierten Lego Spike Roboter in der richtigen Reihenfolge ab und aktivieren die Modelle auf diese Weise, sodass sie – in unserem Fall – „Strom erzeugen“, „speichern“ und beim Fernsehen „verbrauchen“. Die verschiedenen Aufgaben bzw. Energiereisen werden parallel auf dem Spielplan platziert. Ziel ist es, mit dem Roboter innerhalb von 2:30 Minuten möglichst viele Modelle zu aktivieren, ohne dass er von den Schülern berührt wird.  Das Lernkonzept ist dabei nicht nur sehr anschaulich und damit nachhaltig, sondern auch sehr kooperativ: Es wird gemeinsam gebaut, überlegt, geplant. Alle Erkenntnisse zu den Aufgaben der einzelnen Stationen bei der Energiegewinnung und wie sie funktionieren werden im IngenieurInnen-Notizbuch festgehalten. Aufgrund des großen Erfolges dieses Lernkonzeptes bei den Kindern, soll das Pilotprojekt auf den Regelunterricht in diesen Klassenstufen ausgeweitet werden.

DRK-Kindergarten "Haus der Kleinen Füße", Battenberg
Im Frühling dieses Jahres haben die Kinder im „Haus der kleinen Füße“ eine mobile Blumenwiese angelegt. Dafür wurden Feld- und Wiesenblumen in leeren Obstkisten aus Holz ausgesät. Auch Sonnenblumen wurden in kleinen Schalen behütet angezogen und anschließend in große Obstkisten umgepflanzt. Die Kisten wurden auf dem Kita-Gelände verteilt und dienen nun im Sommer einer Vielzahl von Insekten und vor allem Bienen als Nahrungsquelle. Im näheren Umfeld der Mini-Wiesen wurden außerdem zwei große Insektenhotels installiert, sodass die Kinder die kleinen Mitbewohner in ihrer Kita noch besser beobachten können.